top of page

Teams durch Konflikte führen

Reibung als Ressource nutzen

Konflikte gehören zum Alltag jeder Zusammenarbeit. Wo Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen, Bedürfnissen und Erwartungen zusammenkommen, entsteht Reibung. Vielleicht empfindest du sie als Störung – etwas, das den Fluss der Arbeit unterbricht. Doch in Wahrheit sind Konflikte viel mehr: ein Spiegel für das, was im Team unter der Oberfläche passiert. Unausgesprochene Erwartungen, verschobene Rollen, unterschiedliche Wahrnehmungen – all das zeigt sich in Konflikten.


Wenn du genau hinsiehst, entdeckst du, dass Reibung Energie freisetzt. Richtig begleitet, wird sie zu einer Ressource: für Klarheit, Innovation und eine Kultur, die Vertrauen stärkt.


Warum Reibung wertvoll ist

Konflikte haben eine Funktion. Sie zeigen dir, wo Entwicklung möglich ist:


  • Klärung von Prozessen und Beziehungen: Spannungen machen sichtbar, was sonst ungesagt bleibt.

  • Kreatives Potenzial: Unterschiedliche Sichtweisen erzeugen Spannung – aus dieser Spannung entstehen neue Ideen.

  • Stärkung von Vertrauen: Wenn Konflikte nicht zerstören, sondern verbinden, wächst Sicherheit.

  • Kulturentwicklung: Teams, die Konflikte austragen, entwickeln Resilienz und Authentizität.


Ohne Reibung gibt es keine Bewegung. Und ohne Bewegung keine Veränderung.


Deine Rolle als Führungskraft

Deine Aufgabe ist nicht, Konflikte verschwinden zu lassen. Es geht darum, achtsam Räume zu öffnen, in denen Reibung wahrgenommen und produktiv genutzt werden kann. Dafür braucht es drei Haltungen:


  • Wahrnehmen statt abwehren: Spannungen nicht kleinreden, sondern bewusst sehen – in Gestik, Sprache, Atmosphäre.

  • Prozesse sichtbar machen: Konflikte haben selten nur eine persönliche Ursache. Oft verweisen sie auf Strukturen, Rollen oder Schnittstellen.

  • Beziehungen im Blick behalten: In jedem Konflikt geht es auch um Zugehörigkeit. Wenn du sowohl Sachebene als auch Beziehungsebene führst, entsteht Vertrauen.


Drei Schritte, um Reibung achtsam zu nutzen


  1. Spannungen früh wahrnehmen Warte nicht, bis es knallt. Schon Zwischentöne oder Rückzug sind Signale. Wenn du sie ansprichst, öffnest du ein Fenster für konstruktive Klärung.

  2. Den Prozess halten Konfliktgespräche brauchen Struktur und Präsenz. Achte auf Fragen, Zuhören und das Anerkennen von Gefühlen. Wichtig ist, die Spannung auszuhalten – nicht vorschnell eine scheinbare Lösung herzustellen.

  3. Gemeinsame Lernschleifen nutzen Konflikte sind Lernfelder. Frag dein Team:

    • Was haben wir über unsere Zusammenarbeit gelernt?

    • Welche Vereinbarungen tragen uns weiter?

    • Was brauchen wir, um als Team in Balance zu bleiben?


Fazit: Reibung bewusst verwandeln

Konflikte sind unbequem. Und sie sind ein Geschenk. Sie zeigen dir, was im Team wirklich wichtig ist und wo Entwicklung ansteht. Wenn du als Führungskraft Reibung nicht verdrängst, sondern bewusst wahrnimmst und gestaltest, verwandelst du Spannung in Energie. So entstehen Teams, die Konflikte nicht fürchten, sondern darin ihre Stärke finden.


ree

bottom of page